CDU-Landratskandidatin Gabriele Stenger im Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen – Schlüchtern
Zu einem Austausch mit der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern hat sich CDU-Landratskandidatin Gabriele Stenger getroffen. Im Gespräch mit Geschäftsführer Klaus Zeller und dessen Stellvertreter Heiko Schreiber stand unter anderem das Thema Fachkräftemangel im Mittelpunkt.
Rund 5.300 eingetragene Handwerksbetriebe gibt es im gesamten Main-Kinzig-Kreis; im Durchschnitt beschäftigt jedes Unternehmen drei bis fünf Mitarbeiter. Wie Klaus Zeller berichtete, bereitet der Fachkräftemangel den Unternehmen große Sorgen. Dass sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden, führt er auch auf das schlechte Image zurück, das einigen Berufen – insbesondere, wenn körperliche Arbeit ins Spiel komme – anhafte. Zudem komme man meist erst dann mit Handwerkern in Kontakt, wenn etwas defekt sei und repariert werden müsse. „Dann spüren die Leute plötzlich, dass wie wichtig diese Arbeit ist. Aber solange alles rund läuft, spielt das Handwerk im Alltagsleben der Menschen keine große Rolle“, so Zeller. Auch das bewährte System der dualen Ausbildung, um das Deutschland von vielen anderen Ländern beneidet werde, wird seinem Empfinden nach nicht ausreichend wertgeschätzt.
Insgesamt sei die Lage im Handwerk gut, betonten Zeller und Schreiber. Noch seien die Auftragsbücher voll, allerdings bereiten neben dem Fachkräftemangel auch Lieferkettenprobleme und die gestiegenen Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine den heimischen Unternehmen Sorgen.
Zeller merkte kritisch an, dass es für einige Berufe, wie zum Beispiel Steinmetze, keine Berufsschule in Hessen gebe. Statt bestehende Berufsschulstandorte zu schließen, wünscht er sich darum, dass das vorhandene Angebot ausgebaut wird. Auch die technische Ausstattung der Berufsschulen müsse konsequent modernisiert werden.
Gabriele Stenger setzt sich für die Schaffung eines Azubi Campus im Main-Kinzig-Kreis ein, auf dem Auszubildende gemeinsam Lernen und Wohnen können. Die Fahrt zum Ausbildungsplatz oder zur Berufsschule soll durch eine bessere Anbindung an den ÖPNV erleichtert werden. Klaus Zeller und Heiko Schreiber sehen darin vor allen Dingen eine Chance für die so genannten „Landesklassen“, in denen Azubis aus ganz Hessen gemeinsam lernen oder für Ausbildungsberufe mit Blockunterricht. Aus diesem Grund habe die Kreishandwerkerschaft bereits drei Appartements in Schlüchtern angemietet, in denen Azubis bei Bedarf untergebracht werden.
Eine große Rolle spielt auch im Handwerk die Vereinbarung von Familie und Beruf: „Das Potenzial der gut ausgebildeten Fachkräfte können wir nur dann ausschöpfen, wenn die Kinder ganztags gut versorgt sind. Das gilt für das Handwerk ebenso wie für alle anderen Berufsbilder und ist ein wichtiges Thema, vor allen Dingen, wenn wir auch junge Frauen für eine Ausbildung begeistern wollen“, so Gabriele Stenger, die sich bei Klaus Zeller und Heiko Schreiber für die Einblicke aus erster Hand bedankte.