Pakt für den Nachmittag, Digitalisierung und Azubi-Campus:
Bildungspolitik hat viele Facetten

Podiumsdiskussion mit Kultusminister Alexander Lorz und Landratskandidatin Gabriele Stenger

Zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Bildungspolitik hatte die CDU Langenselbold gemeinsam mit der CDU Main-Kinzig eingeladen. Auf dem Podium nahm neben Landratskandidatin Gabriele Stenger, dem Kreisbeigeordneten und Bildungsdezernenten Winfried Ottmann sowie dem Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Max Schad als besonderer Gast auch der Hessische Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz Platz. Als Moderator führte Florian Gibbe, Vorsitzender der CDU Langenselbold, durch die Veranstaltung.

Kultusminister Lorz gab zunächst einen Überblick über aktuelle Projekte, die auf Landesebene im Fokus stehen. Von zentraler Bedeutung sei dabei die Umsetzung des „Pakts für den Nachmittag“. Auch das Thema Berufsorientierung nehme an den Schulen breiten Raum ein.  Programme wie die „Digitale Drehtür“, für leistungsstarke Schüler, das Projekt „Real:Digital“, das den digitalen Wandel in der Arbeitswelt von Morgen in den Mittelpunkt rückt, oder das „Löwenstark – der Bildungskick“-Aufholprogramm nach Corona setzen weitere Schwerpunkte.

Schuldezernent Winfried Ottmann hob hervor, dass der Main-Kinzig-Kreis mit Blick auf die digitale Ausstattung der Schulen gut aufgestellt sei. So seien seit 2019 alle Schulen an das schnelle Internet angeschlossen, zudem seien mittlerweile kreisweit 1138 digitale Schultafeln im Einsatz. Auch ein anwesendes Mitglied des Kreiselternbeirates lobte die digitale Ausstattung der Schulen in Trägerschaft des Main-Kinzig-Kreises: „Wir leben gefühlt auf einer Insel der Glückseligen.“

„Mir ist es wichtig, dass wir unseren Kindern ein angenehmes Lernumfeld schaffen“, betonte Landratskandidatin Gabriele Stenger. Unter der Ägide von Winfried Ottmann sei darum kontinuierlich in Sanierung, Ausbau und Neubau der Schulen im Main-Kinzig-Kreis investiert worden. Dieser Kurs soll fortgesetzt werden. „Wir werden erneut über 25 Millionen Euro im Haushalt 2023 für bauliche Maßnahmen an unseren Schulen im Main-Kinzig-Kreis einplanen. Außerdem haben wir ein zusätzliches Sonderinvestitionspaket in Höhe von 40 Millionen Euro für diese Wahlperiode durchgesetzt.“

Eine große Aufgabe sei wie schon von Prof. Lorz angesprochen die Umsetzung des „Pakts für den Nachmittag“, also die Sicherstellung der Betreuung von Grundschulkindern bis 17 Uhr an fünf Tagen in der Woche. Stenger: „Als berufstätige Mutter dreier Kinder weiß ich, wie wichtig es ist, solche flexiblen Arbeits- und Betreuungsmodelle zu ermöglichen. Daher müssen Land und Kreis hier Hand in Hand arbeiten, um dieses Großprojekt zu realisieren.“

Mit einem Azubi-Campus will Gabriele Stenger einen besonderen Akzent im Bereich der dualen Ausbildung setzen. „Wohnheime für Studenten gibt es viele, Azubis sind hingegen darauf angewiesen, bei ihren Eltern zu wohnen oder sich eine eigene Wohnung zu suchen, wobei günstiger Wohnraum hier nur schwer zu finden ist. Das will ich ändern.  Durch einen Azubi-Campus schaffen wir preisgünstigen Wohnraum, aber auch eine Cafeteria, Gemeinschaftsräume und Freizeitmöglichkeiten. Wir werden eine gute Verkehrsanbindung und flexible Mobilitätsangebote integrieren, weil wir alle wissen, wie wichtig es ist, als junger Mensch von A nach B zu kommen. Insgesamt wird der Azubi-Campus somit alles bieten, was man so als junger Mensch benötigt. Dadurch stärken wir zugleich unsere heimischen Unternehmen und wirken dem Fachkräftemangel entgegen, indem wir die Ausbildung attraktiver machen.“ Dies sei ein echter Standortvorteil für den Main-Kinzig-Kreis.

Max Schad hob in seinen Ausführungen die Bedeutung der Berufsschulen hervor. Außerdem ging er noch einmal dezidiert auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie für junge Menschen ein. Dabei gehe es um mehr als entstandene Lernlücken. „Familien waren durch die Pandemie vor besonders große Herausforderungen gestellt. Einige Kinder und Jugendliche sind trotz aller Widrigkeiten gut damit zurechtgekommen, bei anderen ist ein größerer Nachholbedarf eingetreten. Dem wird nun vonseiten der Hessischen Landesregierung entgegengewirkt.““ Unter anderem seien mehr schulpsychologische Angebote für Schüler geschaffen worden, das sei gut und wichtig. 

Rund 50 Interessierte waren der Einladung in die Gründaustadt gefolgt und nutzten im Anschluss die Gelegenheit zum direkten und persönlichen Austausch mit den Diskussionsteilnehmern. Mit einem Präsent bedankte sich Florian Gibbe insbesondere bei Kultusminister Alexander Lorz für seinen Besuch.

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